Häufig gestellte Fragen:

Ist Karies vererbbar?

Nein, denn Karies ist nicht angeboren. Kariesbakterien sind bei einem Neugeborenen nicht vorhanden.

Durch den Speichelaustausch von Eltern, Großeltern oder anderen Personen werden die Karies verursachenden Bakterien auf den Säugling übertragen, sobald dieser die ersten Zähnchen hat (Küssen, Schnuller anfeuchten, Breilöffel probieren). Es ist deshalb sehr wichtig, dass alle Personen, die das Kind betreuen, durch eine gute Zahnpflege und gesunde Zähne dafür sorgen, dass möglichst wenig Keime übertragen werden.

Kochen Sie den Schnuller regelmäßig aus.

Warum sind die Milchzähne so wichtig?

Manche Milchzähne müssen bis zum 12. Lebensjahr funktionieren. Sie sind Platzhalter für die bleibenden Zähne und damit bedeutsam für die Entwicklung der Kiefer und Zahnstellung im bleibenden Gebiss.
Kinder brauchen gesunde Zähne, denn sie sind für das Beißen, Kauen sowie eine korrekte Sprachentwicklung und Aussprache unerlässlich.
Kranke Milchzähne können der Grund für häufige Hals- und Ohrenerkrankungen sowie Erkältungen sein. Kariöse Milchzähne müssen unbedingt behandelt werden, denn ein Milchzahn mit Karies ist ein Reservoir für Bakterien, die die Mundgesundheit – auch die der nachrückenden bleibenden Zähne – gefährden.

Manchmal müssen Milchzähne sogar entfernt werden. Wenn ein Backenzahn betroffen ist, kann so eine Lücke entstehen, die nicht zuwachsen darf. Hier sollte deshalb ein „Lückenhalter“ angefertigt und getragen werden. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten.

Warum soll sich mein Kind das Lutschen am Daumen oder Schnuller abgewöhnen?

Kaufen Sie nur kiefergerechte Sauger oder Schnuller, sofern Ihr Kind daran gewöhnt ist. Der Saugkörper soll möglichst flach und kurz sein (sogenannter Stufenschaft), nicht rund oder ballonförmig.

Im zweiten Lebensjahr soll das Lutschen am Schnuller oder Daumen ohne zu schimpfen abgewöhnt werden, damit sich der Kiefer nicht verformt. Sonst können Lispeln und ständiges Atmen durch den Mund (mit häufigen Erkältungen und Ohrenentzündungen) die Folge sein.

Wenn das Kind im dritten oder gar im vierten Lebensjahr noch am Schnuller oder Daumen lutscht, sind Kieferverformungen, Fehlfunktionen der Zunge und Sprechstörungen zu erwarten. Das Lutschen muss jetzt unbedingt beendet werden.
Oft hilft eine „Mundvorhofplatte“, die Sie bei Ihrem Zahnarzt erhalten. Sie beseitigt Fehlfunktionen der Zunge und stärkt die Lippenmuskulatur. Manchmal heilen Kieferverformungen so wieder aus.

Auf einem Lutschkalender können Kinder „lutschfreie“ Tage eintragen.


Laden Sie sich den Lutschkalender als PDF-Datei runter.

Wie gehe ich sinnvoll mit der Nuckelflasche um?

Eine Nuckelflasche sollte nur im ersten Lebensjahr gegeben werden. Füllen Sie auf keinen Fall Obstsäfte oder gesüßte Kindertees ein; für die Nacht nur Wasser verwenden.

Überlassen Sie Ihrem Kind die Flasche nicht zur „Selbstbedienung“ oder als Einschlafhilfe. Halten Sie die Flasche zum Füttern oder Durstlöschen stets selbst.

Vergrößern Sie auf keinen Fall das Saugerloch. Babys brauchen die Anstrengung zum Saugen – das verhindert die Lust, am Daumen zu nuckeln. Ein zu großes Loch wird unbewusst mit der Zunge verschlossen, damit nicht zu viel Flüssigkeit kommt. Das Kind lernt dabei eine falsche Zungenlage beim Schlucken. Wenn später die Schneidezähne da sind, wird diese Lage beibehalten. Die Zunge drückt beim Schlucken gegen die Zähne, bis sie schief stehen.

Was und woraus soll mein Kind trinken?

Gewöhnen Sie Ihr Kind daran, am besten (Mineral-)Wasser zu bevorzugen – auch im Kindergarten. Machen Sie es zum Lieblingsgetränk Ihres Kindes. Zuckerhaltige Getränke sollten nur selten konsumiert werden, weil die Zähne danach eine stundenlange „Erholungspause“ brauchen.

Vorsicht vor Getränken, die Säuren enthalten, z. B. Eistees, Isogetränke, Cola, Fruchtsäfte. Sie ätzen die Zähne an und können bei häufigem Verzehr zu Dauerschäden führen. Saft sollte deshalb nur zu den Hauptmahlzeiten oder ganz stark verdünnt getrunken werden (4 Teile Wasser, 1 Teil Saft).

Ab dem 1. Lebensjahr lassen Sie Ihr Kind aus Bechern oder Tassen trinken, nicht mehr aus der Nuckelflasche oder Schnabeltasse. Sie können bereits ab dem 6. bis 9. Monat Schritt für Schritt mit der Umgewöhnung auf den Becher oder die Tasse beginnen.

Meiden Sie Flaschen mit Saugventilen, z. B. Radlerflaschen. Daran nuckeln Kinder zwar gern: Das Getränk umspült aber die Zähne besonders intensiv und lange.

Abends nach dem Zähneputzen sollte Ihr Kind nur noch (Mineral-)Wasser trinken, weil nachts wenig schützender Speichel fließt und die Zähne deshalb anfälliger sind.

Ab wann und wie kann ich mein Kind an die tägliche Zahnpflege heranführen?

Bevor die ersten Zähnchen da sind, massieren Sie liebevoll den Kieferkamm. Dadurch gewöhnt sich Ihr Kind früh an die Zahnpflege.

Putzen Sie schon die ersten Zähnchen von allen Seiten einmal täglich – am besten abends vor dem Schlafen gehen – gründlich von allen Seiten mit einem Hauch fluoridhaltiger Kinderzahnpasta und einer weichen Kinderzahnbürste mit winzigem Bürstenkopf. Das kleine Kind kann im Arm liegen oder im Kinderstuhl sitzen.

Kinder sind bis zum Erreichen des Grundschulalters noch nicht in der Lage, für eine wirksame eigenständige Entfernung von Zahnbelag zu sorgen. Sie sind dafür noch zu ungeschickt. Deshalb putzen Sie Ihrem Kind abends die Zähne von allen Seiten. Etwa ab dem 3. Lebensalter soll das Kind morgens – und am besten auch mittags – nach dem Essen selbst das Zähneputzen „üben“. Die Geschicklichkeit lässt dabei anfangs nur ein „Schrubben“ auf den Kauflächen zu. Dennoch ist es wichtig, dass das Kind das regelmäßige und systematische Zähneputzen wie auch das tägliche Händewaschen trainiert.

Gibt es eine geeignete Zahnputzsystematik für mein Kind?

Das Erlernen einer wirksamen Zahnputzsystematik dauert bis zum Grundschulalter. Üben Sie mit Ihrem Kind daher regelmäßig die KAI-Zahnputzsystematik:
Auf den Kauflächen der Backenzähne wird hin und her geputzt, danach zubeißen und auf den Außenflächen „Kreise malen“. Zum Schluss an den Innenflächen die Zahnbürste auf das Zahnfleisch setzen und von dort über die Zähne „fegen“. Wichtig ist, dass Ihr Kind seine Zähne immer in der gleichen Reihenfolge putzt: zuerst oben – eine Seite, vorne und die andere Seite; dann folgt unten– eine Seite, vorne und die andere Seite und keine Zähne auslässt.

Welche Zahnbürste und Zahnpasta ist für mein Kind geeignet?

Für Kinder in den verschiedenen Altersstufen gibt es unterschiedliche Zahnbürsten. Der Bürstenkopf sollte auf jeden Fall klein sein und weiche, abgerundete Borsten haben. Ihr Zahnarzt und die Prophylaxefachkraft Ihres örtlichen Arbeitskreises Zahngesundheit helfen Ihnen bei der richtigen Auswahl. Tauschen Sie die Zahnbürste nach 2 bis 3 Monaten gegen eine neue Zahnbürste aus.

Um den Kariesschutz für kleine Kinder zu verbessern, ist der Fluoridgehalt von Kinderzahnpasta in den meisten Produkten auf 1000 ppm erhöht worden (1000 ppm bzw. 0,1 % Fluorid, achten Sie auf die ppm „Fluorid“-Angabe auf der Zahnpasta-Verpackung oder -Tube).

Ab Durchbruch des ersten Zahnes bis zum 2. Geburtstag Ihres Kindes sollten Sie entweder zweimal täglich eine reiskorngroße Menge Kinderzahnpasta mit 1000 ppm Fluorid oder zweimal täglich eine erbsengroße Menge Kinderzahnpasta mit 500 ppm Fluorid auf die Zahnbürste geben.