Zur gruppenprophylaktischen Betreuung der Schülerinnen und Schüler in der Grundschule in Westfalen-Lippe wird das wissenschaftlich evaluierte Konzept „Gesund im Mund“ eingesetzt. Pro Schuljahr und Jahrgang/Klasse ist jeweils eine Doppelstunde Unterricht vorgesehen, die von speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen des örtlichen Arbeitskreises, niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, Zahnärztinnen und Zahnärzte der Gesundheitsämter sowie deren zahnmedizinischen Fachangestellten gestaltet wird.
Zahnärztinnen, Zahnärzte und Prophylaxefachkräfte sind in der Grundschule tätig, um den Kindern beim Aufbau einer positiven Haltung zum Thema „Zahn- und Mundgesundheit“ zu helfen. Mit dieser Tätigkeit entsprechen sie sowohl den Forderungen neuerer Unterrichtskonzepte als auch den Grundschulrichtlinien des Landes Nordrhein-Westfalen.
In den vier Jahrgängen der Grundschule werden folgende Themenschwerpunkte behandelt. Dabei ist das Thema „Zähneputzen“ im Sinne eines pädagogischen Spiralcurriculums für alle vier Schuljahre in unterschiedlicher Art und Weise verbindlich eingebunden.
- Jahrgang.: Zahngesunde und zahnungesunde Ernährung
- Jahrgang.: KAI-Zahnputzsystematik, Namen und Funktionen der Zähne
- Jahrgang.: Zahnaufbau, Kariesentstehung und -verhütung
- Jahrgang.: Fluoridierung und Wiederholung der bereits vermittelten Informationen aus den Jahrgängen 1 bis 3
Bei der Konzeptentwicklung wurde berücksichtigt, dass nach wissenschaftlichen Untersuchungen ein Lernerfolg bei Schülern vor allem dann zu erwarten ist, wenn der Unterricht sowohl im gemeinsamen Klassenunterricht als auch individuell geschieht (Unterricht nach dem sogenannten „Sandwichprinzip“).
So wird in allen vier Schuljahren in einer einleitenden gemeinsamen Unterrichtsphase an die vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen der Schüler angeknüpft. Diese Phase dient dazu, die Schüler in das Thema einzuführen, das Vorwissen der Kinder zu aktivieren, den Stundenablauf zu besprechen, zu strukturieren und zu organisieren sowie wichtige Grundlagen für die anschließende Arbeit an Stationen zu legen.
Die dann folgende Phase, das Lernen an Stationen, wird durch die Schüler individuell gestaltet. Hierzu werden an Gruppentischen unterschiedliche Aufgabenstellungen angeboten. Die Schüler entscheiden selbst über die Auswahl, die Reihenfolge, die verwendete Zeit pro Aufgabe und die Sozialform. Sie können somit ohne Zeitdruck und nach eigenem Rhythmus allein oder in Kooperation mit anderen die Aufgaben selbst bestimmt bearbeiten. In den einzelnen Jahrgängen sind 7 bis 8 verschiedene Stationen vorgesehen. Die benötigten Stationsmaterialien werden vom örtlichen Arbeitskreis Zahngesundheit zur Verfügung gestellt.
Die Schlussphase (Vertiefung und Reflexion) findet wieder im gemeinsamen Klassenunterricht statt. Hier können die behandelten Inhalte reflektiert, Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert sowie (Er-)Kenntnisse vertieft werden. Außerdem können die Arbeitsergebnisse gewürdigt werden.
Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem örtlichen Arbeitskreis Zahngesundheit.