Kita mit Biss – Präventionsprogramm in Kindertagesstätten
Das Präventionsprogramm „Kita mit Biss“ wurde in Frankfurt/Oder im Dezember 2003 durch den Jugendzahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes ins Leben gerufen. Ziel dieses Aufklärungs- und Ernährungsprogramms ist, die frühkindliche Karies zu reduzieren – besser noch zu vermeiden – und die Mundgesundheit zu fördern. Die Kinder können somit schon sehr früh erlernen, mit dem eigenen Körper verantwortungsvoll umzugehen. Zur Entwicklung eines guten, die Mundgesundheit fördernden Umfeldes soll die Zusammenarbeit zwischen Erzieher/Innen und Eltern sowie dem zahnmedizinischen Fachpersonal beitragen. Die Basis für einen zahnfreundlichen Kita-Alltag bilden die praktikablen Handlungsleitlinien (vgl. Abbildung 1), zu deren Einhaltung sich die teilnehmenden Einrichtungen verpflichten. Die wichtigsten Kriterien sind das tägliche Zähneputzen mit allen Kindern, eine zahngesunde Ernährung und ein früher Verzicht auf Nuckelflaschen und Trinklerngefäße.
Entschließt sich eine Kindertagesstätte dazu, eine „Kita mit Biss“ zu werden, erklärt sie sich durch Unterzeichnung der Beitrittserklärung (vgl. Abbildung 2) gegenüber dem zuständigen örtlichen Arbeitskreis Zahngesundheit schriftlich einverstanden, an dem Präventionsprogramm mitzuwirken. Die Einrichtung erhält daraufhin als Urkunde ein hochwertiges Acrylschild (vgl. Abbildung 3), das im Außen- oder im Eingangsbereich der Kita angebracht werden kann. Dieses dokumentiert, dass das Kita-Team die Qualitätsstandards umsetzt und großen Wert auf Gesundheit und gesunde Zähne legt. Für den Innenbereich, zum Beispiel im Foyer, werden der Kita zudem die gerahmten Handlungsleitlinien in Postergröße zur Verfügung gestellt. Somit besteht für alle Beteiligten die Möglichkeit, die Standards des Präventionsprogramms nachzulesen. Zur Information der Eltern reicht die Kita den Elternflyer (vgl. Abbildung 4) weiter. Damit sollen die Eltern besonders sensibilisiert werden, wie wichtig dieses Thema ist, und ihnen ihre Rolle als Vorbild aufgezeigt werden. Denn die Eltern legen selbst den entscheidenden Grundstein für eine gesunde Gebissentwicklung ihres Kindes.
Alle Materialien (Acrylschild, Rahmen, Printmedien, Zahnbürsten etc.) die eine „Kita mit Biss“ über den örtlichen Arbeitskreis Zahngesundheit erhält, sind für die Kita kostenfrei!
Seit Einführung des Präventionsprogramms „Kita mit Biss“ in Frankfurt/Oder wurde dieses zwei Mal evaluiert mit dem Ergebnis, dass es mit dem Programm gelungen ist, die frühkindliche Karies zurückzudrängen. Im Rahmen der „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ haben die Bundeszahnärztekammer und CP GABA den „Präventionspreis Frühkindliche Karies 2015“ verliehen. Die von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Büro der zahnärztlichen Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg, in Kooperation mit dem Fachausschuss Zahnärztlicher Dienst und der Landesstelle Brandenburg des Bundesverbandes der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes eingereichte Arbeit „Kita mit Biss“ erhielt den dritten Platz. An dieser Stelle gilt unser Dank dem Büro zahnärztliche Gruppenprophylaxe im Land Brandenburg für die Unterstützung zur Umsetzung des Präventionsprogramms „Kita mit Biss“ in Westfalen-Lippe.
„Kita mit Biss“ wurde bereits im Jahr 2012 in dem Arbeitskreis Zahngesundheit in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe und im Jahr 2013 im Arbeitskreis Zahngesundheit in Bottrop eingeführt. Im Rahmen der Informationsveranstaltung für die örtlichen Arbeitskreise Zahngesundheit in Westfalen-Lippe wurde dieses Präventionsprogramm im Februar 2016 vorgestellt. Zwischenzeitlich haben sich weitere örtliche Arbeitskreise dazu entschlossen, das Präventionsprogramm Kita mit Biss auch in ihrer Region zu etablieren. In welchen Arbeitskreisbereichen (Bereiche sind blau eingefärbt) „Kitas mit Biss“ vorhanden sind, finden Sie hier: